Sonntag, 15. November 2009
Der Fleischzug.... *yummy*
Meine erste Erfahrung mit Clive Barker habe ich mit Hellraiser III gesammelt. Ich habe nicht bewusst nach seinen Verfilmungen Ausschau gehalten, dennoch ist der ein oder andere in meine Sammlung gewandert.
Erst gestern bekam ich Lord of Illusions und auch dort stand Clive Barkers Name. Also irgendwie kommt man an Clive Barker nicht vorbei wenn man Horrorfilme mag.
Das Problem ist nur das ich absolut nicht gerne lese und viele Filme eine Buchvorlage haben. Mir wird oft gesagt, dass in den Filmen die Handlung nur kurz angeschnitten werden und man vieles erst durch die Bücher erfährt, so wie es zum Beispiel bei der Verfilmung Midnight Meat Train der Fall ist.
Die Geschichte zu dem Film stammt aus dem Buch Bücher des Blutes von Clive Barker. In diesem Buch sind diverse Kurzgeschichten vorhanden und eben jene davon wurde von Ryūhei Kitamura verfilmt.
In dem Film geht es um den jungen Fotograf Leon (Bradley Cooper), welcher für eine Ausstellung noch Fotos von der Stadt New York braucht. Eines Nachts trifft er auf den schlachtenden Metzger Mahogany (Vinnie Jones) und ist sich sicher das dieser was mit dem verschwinden eines Mädchens und diverser anderer Bürger zu tun hat und folgt ihm. Dabei weiß er nicht das Mahagony der U-Bahn Schlächter ist und welches Ausmaß seine Recherchen hat...
Was mir an dem Film auch schon beim ersten mal aufgefallen ist, dass der Film eine so kühle Atmosphäre hat und nicht von den Dialogen, sondern von den Bildern lebt. In dem Film werden die Dialoge auf ein Minimum beschränkt und es wird lieber Leon beim Fotografieren gezeigt als bei einem Gespräch mit seiner Freundin.
Die Atmosphäre wird zusätzlich durch die kalten grau und blau Töne verstärkt. Vor allem wenn in der U-Bahn gefilmt wird herrscht ein schön düsterer, kalter, und doch steriler Look. Was mich persönlich sehr begeistert hat.
Ganz besonders begeistert war ich von Vinnie Jones als mordender Metzger. Er spielt Mahagony so bedrückend, ernst und kompromisslos das ich einfach nur sprachlos über bin. Eine bessere Besetzung als Vinnie Jones hätte man einfach nicht gefunden und ich hatte auch das Gefühl das es ihm Spaß gemacht hat sich mal so richtig auszutoben.
Was mich allerdings echt gestört hat an dem Film ist der übertriebene Einsatz von CGI Blut. Teilweise sind die Effekte so schön Handgemacht, aber besonders bei der berüchtigten Augenszene muss ich echt jedes mal lachen, weil es einfach so überzeichnet wirkt.
So driftet der Film teilweise ins lächerliche ab, denn das Blut wird wie in schon alten Funsplatter Vertretern als rutschende Soße benutzt. Ein abgetrennter Arm wird als Baseball knüppel zweckentfremdet und ein Augapfel erfüllt den selben Zweck wie eine Bananenschale. Eigentlich alles Szenen die ein Splatterherz höher schlagen lassen, aber die sehr graphische Gewalt zerstört doch einiges der Atmosphäre. Ich würde auf die These zurückgreifen das man Ryūhei Kitamura einfach anmerkt das er mehr Erfahrungen auf dem Asiatischen Splattersektor hat, wo einfach Literweise Blutspritzt, deswegen verzeihe ich ihm den kleinen Ausrutscher...
Um jetzt nochmal auf die Kritik mit den Büchern einzugehen;
Der Film ist schon irgendwie logisch und abgeschlossen, jedoch bleibt man als Zuschauer mit ein paar Fragen zurück, was ich sehr schade finde. Aber evtl. gibt es keine andere Möglichkeit und ich muss einfach mal zu der Romanvorlage greifen.
Wenn ich das alles berücksichtige gebe ich gute 8/10 Punkte für den Film.
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