Samstag, 26. Dezember 2009
So Finster die Nacht
Sooo, es geht los. Der Filmmarathon wird gestartet.
Heute morgen gleich den ersten Film in meinen schon vorgewärmten Player geschoben.
Es gibt bestimmte Genres die mich überhaupt nicht ansprechen, so wie fast jeden Menschen auf der Welt.
Bei mir ist es das Fantasy- und Sci-Fi-Genre. Leider fallen, nach meiner Interpretation, auch Vampir und Werwolf Filme unter das Genre. Einzig und allein die Blade Reihe konnte mich fesseln.
In der letzten Zeit sind ja sowieso Vampirfilme verpönt, dank dem Schrecklichen Twilight, welcher sich ja gekonnt an die Zahnspangenjunkies richtet! All diese Punkte beeinflussten mich in meiner Filmauswahl doch sehr stark. Umso überraschender ist es das ich mir mit dennoch sehr hohen Erwartungen So finster die Nacht angeguckt habe.
Wobei es letztendlich auch hier um eine Liebe geht (siehe Twilight!!!!) wird diese nicht so kitschig und schleimig umgesetzt sonder sehr ruhig erzählt. Der Film legt viel Wert auf die Charakterzeichnung und lässt sich auch sonst viel Zeit. Das besondere an dem kleinen "Lieespaar" ist, das es sich hier um 12 Jährige Kinder handelt und keine 20 Jährigen Sunnyboys, welche mit dem Surfbrett um die Ecke gesprungen kommen und ihren Oberkörper frei reißen und im Mondlicht glitzern.
Die Story ist schnell erzählt. Neben dem sehr schüchternen Oscar, welcher mit seiner Mutter alleine wohnt, zieht die sehr blasse und komisch riechende Eli, welche auch alleine mit einem älteren Mann wohnt.
Beide lernen sich besser kennen, freunden sich an und jeder hat mit seinem ganz eigenen Problem zu kämpfen.
Eli ist ein Vampir und brauch frisches Blut, welches von ihrem Beschützer besorgt werden soll. Dieser wird jedoch verhaftet beim versuchten Mord.
Oscar dagegen kämpft mit alltäglichen Problemen, nicht nur mit den ersten Liebesgefühlen, sondern auch mit der ihn immer bedrohenden Jugendgang.
Erst zusammen, können sie fast jedes Problem lösen...
Der Film beginnt sehr ruhig und kommt auch nur sehr langsam in fahrt, was der Spannung aber nicht schadet. Verläuft der Film in den ersten Minuten noch wie ein kleines Mysterydrama, kommen immer mehr Elemente einer typischen Coming-of Age Geschichte dazu. Die Entwicklung der Beziehung zwischen dem ungleichen Paar, die Probleme der Pupertät, die suche nach einem Freund und Vater. All das fließt in den Film mit ein. Die Sehnsucht nach Geborgenheit könnte fast schon das Zentrum des Films sein. Oft ist eine Umarmung, ein hand die gehalten wird, oder ein enges beisammen Sitzen das Zentrum einer Szene.
Die Vampirgeschichte rückt teilweise in den Hintergrund, aber auch das schadet dem Film überhaupt nicht. Hier geht es nicht um Vampire, oder andere Fabelwesen, hier geht es um die Probleme eines kleinen Jungen welcher einen Freund braucht.
Der Film hat durchweg eine sehr kalte Atmosphäre, das liegt zum einen an der sehr schön eingefangenen Schneelandschaft, zum anderen aber auch an den kühlen Farben. Für Oscar ist es einfach ein trostloses Leben und auch das wird perfekt in genügend Bildern gezeigt.
Der Film bietet genügend Interpretationsfreirum und auch sonst verläuft der Film nicht gradlinig. So gibt es zum Beispiel keinen richtigen Höhepunkt im Film. Dennoch gibt es viele spannende und sehr emotionale Szenen, welche vor allem durch den perfekten Score nochmal unterstrichen werden.
Letztendlich passt bei dem modernen Liebesmärchen alles zusammen, die Dramaturgie, die Spannung, die perfekten Darsteller und der einfach geniale Soundtrack.
Ich gebe gerne gute 9/10 Punkte, denn es gibt sie doch noch, gute nicht gemochte Genrefilme.
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