Sonntag, 13. Dezember 2009

Special

Mein Special dreht sich um das Thema Selbstjustiz/Rache im Film!
Es gibt einige sehr bekannte Filme aus dem Genre und einige nicht so bekannten Filme!
Ich möchte euch nun einen kleinen Einblick in diese Filme geben und einige der bekanntesten Vertreter Vorstellen.
Btw. In den Spoilern verstecken sich nur die Bilder!!!
Den Anfang möchte ich mit einem der bekanntesten Rachefilme überhaupt machen:
Ein Mann sieht rot

Der Film stammt aus dem Jahre 1974 und ist nach dem Roman "Der Vigilant oder ein Mann sieht rot" inszeniert.
Inhalt: Paul Kersey (Charles Bronson) hat eine wundervolle Frau und eine hübsche Tochter. Während er in einem Architektenbüro arbeitet werden seine Frau und seine Tochter vergewaltigt und misshandelt. Seine Frau stirbt und seine Tochter kommt mit schweren Traumatischen Erlebnissen in ein Sanatorium. Paul sinnt nach Rache und nach einiger Zeit begibt er sich auf einen Gnadenlosen Rachefeldzug und nimmt das Gesetzt in die eigenen Hand.
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Damit legt der Film quasi den Grundstein der Selbstjustizfilme.
Rache in Filmen gab es schon früher, wie zum Beispiel in dem sehr bekannten Straw Dogs, jedoch verlaufen beide Filme komplett anders. Zeigt "Straw Dogs" das Gewalt immer wieder neue Gewalt schürt und die Thematik eher kritisch hinterfragt, wird in "Ein Mann sieht rot" die Gewalt gegen Verbrecher glorifiziert.
Das ist es wahrscheinlich auch was dem Jugendschutz missfiel, die Jugend bzw. Kinder sollen nicht lernen das es gut ist das Gesetz in die eigenen Hand zu nehmen, sondern lieber auf die Polizei setzen. Was ist jedoch wenn die Polizei einen "Rächer" um Hilfe bittet. So ist es zum Beispiel bei Batman der Fall. So blöd das klingt, jedoch ist "Batman" ein Rächer wie er im Buche steht. Er nimmt das Gesetzt in die eigenen Hand... jedoch möchte ich mich lieber zu kontroverseren Filmen äußern.

"Ein Mann sieht rot" wurde selbstverständlich in Deutschland indiziert, das selbe Schicksal teilte der 1989 veröffentlichte Punisher mit Dolph Lundgren.


Inhalt: Auch hier muss eine unschuldige Familie in den sauren Apfel beissen. Auf Frank Castle wird ein Anschlag verübt bei dem seine Familie ums Leben kommt. Er sinnt nach Rache, lebt seid dem im Untergrund und führt einen "Ein-Mann-Krieg" gegen das Organisierte Verbrechen.

Der Film basiert auf einer Comic Reihe von Marvel und sprang auf den Zug Comicverfilmungen auf. Schließlich war kurz davor schon die Batman Verfilmung ein großer Hit. Jedoch war die Punisherverfilmung weniger Erfolgreich und erntete negative Kritiken. Dem Film wurde vorgeworfen langweilig und extrem blutrünstig zu sein. Das wahre an der Kritik ist, dass er wirklich für die damaligen Verhältnisse nicht unblutig war und somit sogar mit einer gekürzten Fassung auf den Index kam. Natürlich lag es auch wieder an den Moralischen werten die vermittelt wurden.
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2004 bekam der Film ein Remake welches überraschender Weise in einer "leicht" gekürzten Fassung frei für den Handel bestimmt war, immerhin war die Aussage des Films immer
noch die gleiche:"In gewissen Extremsituationen ist das Gesetz unzulänglich. Um Unzulänglichkeiten zu bestrafen, ist es notwendig, außerhalb des Gesetzes zu handeln. Es geht um ausgleichende Gerechtigkeit. Das ist keine Vergeltung. Rache ist kein akzeptables Motiv. Rache ist nur eine emotionale Reaktion. Nein, nicht Rache. Bestrafung."


Das soweit zu den bekannten Rächern doch was ist wenn man durch doofe Zufälle immer wieder in Situationen gerät wo man sich selbst verteidigt und dabei die "bösen Buben" aus versehen ausschaltet?

Dieses Thema greift Die Fremde in dir auf.
Inhalt: Erica (Jodie Foster) verliert bei einem Überfall einer Straßengang ihren Mann (und ihren Hund!!!) und kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Als sie aus dem Koma erwacht, ist sie traumatisiert und traut sich nur schwer aus dem Haus. Schließlich besorgt sie sich eine Waffe und wird ungewollt zu Rächerin der Nacht. Anfänglich verübt sie die Morde aus Notwehr, doch letztendlich plant sie eine systematische Rache.
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Auch hier kommt die Polizei nicht gut weg, letztendlich ist es der Polizeibeamten Mercer (Terrence Howard) der vor die Wahl gestellt wird... Hilft er ihr, oder bringt er sie zur Strecke.
Oft muss man sich in den Filmen selbst Fragen auf welcher Seite man steht. Eigentlich spürt man Sympathie für den Antihelden, jedoch löst er ja auf die selbe Weise das Problem wie die "bösen" Buben.
Ganz besonders ist mir das aktuell bei Gesetz der Rache aufgefallen!

Inhalt: Clyde Shelton (Gerald Butler) muss mit ansehen wie seine Frau und sein Kind getötet werden. Der Haupttäter muss durch einen Deal mit dem Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) nur für kurze Zeit hinter Gittern. Als Shelton davon erfährt bricht für ihn eine Welt zusammen.
10 Jahre später wird der Haupttäter tot aufgefunden und Shelton bekennt sich schuldig. Allerdings hat er noch ein paar Asse im Ärmel.
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Letztendlich hat man keine Sympathie für Nick Rice, obwohl er ja letztendlich der "gute" ist. In dem Film wird zudem erneut gezeigt das man sich nicht auf das Rechtssytem oder den Staat verlassen kann, wenn es darum geht Probleme zu lösen. Sogar das Ende spiegelt eine gewisse Art von Selbstjustiz dar. Zumindest muss auch dort das Gesetz in die eigenen Hand genommen werden.
Um Nochmal auf die Frage zurück zu kommen auf welcher Seite man während eines Showdowns steht, der bekommt von mir noch den kleinen Tip sich mal Hard Candy anzugucken.

Auch hier nimmt jemand das Recht in die eigenen Hand, allerdings weiß man bis kurz vor Schluss echt nicht mit wem man hier eigentlich Mitleid haben soll.
Inhalt: Die 14jährige Hayley (Ellen Page) trifft sich via Internet Chat mit dem 30jährigem Jeff. Dieser läd sie mit zu sich nach Hause ein. Plötzlich entwickelt sich ein fesselndes Katz-und Mausspiel zwischen den beiden.
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Das besondere an dem Film ist das man einfach nicht weiß mit wem man mit fiebern soll.
Zudem bekommen wir hier eine neue Art von Rächern... aber ich gebe mal nicht zu viele Tips.
Eine andere Art von Rächern bekommen wir auch bei dem nächsten Film.
Das auch mal Polizisten das Gesetz in die eigene Hand nehmen das zeigte schon Clint Eastwood 1971 in Dirty Harry.

Inhalt: Harry Calahan arbeitet mit sehr rauen Methoden (deswegen auch der Name Dirty Harry!!) bei der Mordkommission. Als ein geheimnisvoller Psychopath mit Namen Scorpio anfängt Passanten zu erschießen und die Stadt zu erpressen, ist das Grundgenug Harry auf den Fall anzusetzen. Als der erste Hinterhalt fehl schlägt wird ein Teenager entführt und Harrys Partner schwer verletzt, doch ab jetzt gibt Harry erst Vollgas.
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"Dirty Harry", welcher auch den 3 Jahre später entstandenen "Ein Mann sieht rot" mit prägte, ist für viele ein Kultfilm. Endlich mal hat man Sympathie für keinen Antihelden, sondern für einen Polizisten der gegen das böse kämpft. Doch letztendlich unterscheidet sich der Film nur an der Tatsache das ein Polizist Selbstjustiz verübt. Letztendlich wird wieder deutlich das wenn man sich an Regeln hält keine Gerechtigkeit bekommt.

Sehr viele Rape'n'Revenge Streifen setzten übrigens auf das selbe Muster wie die Rache-Selbstjustiz Filme. Es wird jemand schwer verletzt, vergewaltigt, missbraucht und zurück gelassen. Doch nach kurzer Zeit bietet sich die Möglichkeit für Rache. Ein Film der den Spagat zwischen Rape'n'Revenge und Selbstjustizthriller schafft ist While she was out.

Inhalt: Della Myers (Kim Basinger) startet noch mal ein paar Einkäufe vor Heiligabend.
Als sie von ein paar Jugendlichen bedroht wird und mit ansehen muss wie diese einen Wachmann erschießen beginnt sie erst zu fliehen doch dreht dann den Spieß um.
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Ähnlich wie bei "Die Fremde in dir" gerät hier jemand unfreiwillig in die Rolle des Rächers.
Der Film setzt auf Elemente der typischen R'n'R Erzählweise, auch dass das weibliche Opfer den Spieß umdreht kennt man zu genüge, somit könnte ich mein "kleines Special" jetzt hier noch Stundenlang ausdehne, schließlich gibt es genug Rache-, Selbstjustizthriller und R'n'R Streifen, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein ;)



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Meine Bewertung!

Ein Mann sieht rot
: Ich konnte den Film leider lange Zeit nicht sehen und als ich ihn vor kurzem gesehen habe war ich hin und weg. Sehr rau und kompromisslos gute 8/10 Punkte.

Straw Dogs: Sofort geholt als die Neuauflage kam. Sehr spannend aber auch sehr ruhig von der Erzählweise. Nicht jedermanns Geschmack. Ich fand ihn gut 7/10 Punkte.

The Punisher: Der Film ist nicht meins. War ganz nett zu sehen, aber auch nicht überragend. 5/10 Punkte.
The Punisher [2004]: Sehr gut gemacht. Man merkt den Comic Einfluss. Cool, kurzweilig, Temporeich und einfach nett gemacht! 8/10 Punkte.
Punisher: Warzone: Moralisch und ethisch nicht zu gebrauchende, raue sehr brutale Gewaltorgie. Macht Spaß und wird nicht langweilig! 9/10 Punkte.

Die Fremde in dir: Sehr ruhige und melancholische Erzählweise. Sehr kühle Atmosphäre und teilweise sehr bedrückend. Das Ende passt meiner Meinung nach nicht so ganz sonst wäre mehr drin - aber okay... 8/10 Punkte.

Gesetz der Rache: Cooler Film, teilweise sehr brutal aber mit großen Logiklücken und einem zu Hollywoodtypischen Ende deswegen nur 8/10 Punkte.

Hard Candy: Klasse gemachtes Kammerspiel mit guten Darstellern, klasse Einstellungen und schönen Bildern. Leider musste etwas die Logikleiden, somit gibt es nur 8/10 Punkte.

Dirty Harry: Lang war es her, das ich ihn zuletzt gesehen habe. Ich lasse die Wertung mal weg...

While she was out: Super spannender Anfang, super Darsteller, doch sau schlechtes CGI, schlechte künstliche Location und etwas kitschig mit scheiß Syncro! 6/10 Punkte.

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